How dare you: Beim Schach die Welt ein bisschen retten

Man kann es nicht anders sagen als – wir fahren unsere Elo unsere Erde gegen die Wand. Und legen uns selber dabei um.

Punkt.

Heute ist Klimastreik in Deutschland. Schülerinnen, Schüler und andere engagierte Menschen streben auf die Straße, um LAUT zu werden gegen den Stillstand in der Klimapolitik.

Kurz gesagt – wir erhitzen die Erde weiter mit CO2 und Methan, und niemand tut so richtig etwas dagegen. Alltagstrott. Hat jemand Angst vor Dürren, vor Hochwasser, Hitzewellen? Vor dem verheerenden Artensterben und unbewohnbaren Regionen?


Das Rebhuhn – immer näher am Rande des Aussterbens. Doch brauchen wir eigentlich die Rebhühner?


Den Orang-Utan gibt es noch – aber vielleicht nicht mehr lange. Wen stört es? (Emese Kazár: ohne Titel, 2007, Öl auf Leinwand. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin)

Vielleicht haben wir alle noch keine Angst davor, oder nur noch nicht genügend. Sonst würden wir etwas tun. Viel mehr tun. Sonst würden wir etwas tun.

So aber … spielen wir Schach. Gucken Fußball. Hängen ab. Shoppen. Arbeiten brav, während unsere Lebensgrundlage in Kürze massiv unter den Füßen wegbröckelt.

Wir, als Gesellschaft, wir, als Menschheit, bekommen es nicht eingefangen. Die Klimakatastrophe, unsere Nemesis. Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, kommt näher, jeden Tag ein bisschen. Hilfe!

Und kaum jemand in der Politik tut etwas dagegen? How dare you.


Bewegende Rede in New York: Greta Thunberg (Screenshot: Youtube)

Indes ist es wie beim Schach – die Hoffnung schwindet zuletzt. Aufgeben können wir immer noch! Und darum, hier und heute:

Der Fünf-Punkte-Schachkatzen-Weltrettungsplan

1) Nicht mehr mit dem Flugzeug zum Mannschaftskampf fliegen

Das ist eindeutig, und senkt den C02-Ausstoß, gerade auf Kurzstrecken. Und auf Langstrecken ohnehin.
Und wenn jemand doch fliegen muss, dann möge er den Flug kompensieren. Viernheim zum Beispiel bekommt das gut hin in der Schachbundesliga und renaturiert mit CO2-Kompensation Moore. Chapeau dafür, SC Viernheim!


Wrooom – der kleinste SUV der Welt

2) Raus aus den SUV, rein in die kleineren Wagen

Niemand braucht wirklich einen SUV. Immer schon haben uns Menschen auch kleinere Autos gereicht in den letzten 300 Jahren, und trotzdem sind wir zu allen Turnieren pünktlich hingekommen (Wilhelm Steinitz zum Beispiel reiste mit einem Vorgängermodell des Toyota Corolla).
SUVs nehmen massiv Platz weg, sehen dämlich aus und verbraten unnötig Benzin. Oder Strom. Hinfort mit Euch – die Energie lässt sich viel sinnvoller woanders verbraten. Ist einfach so.

3) Maximal mit 120 km/h zum nächsten Mannschaftskampf

Bei der Autofahrt über Land zum nächsten Auswärtsspiel in Uelzen, Überlingen und der Uckermark  – 120 km/h fahren, und gut.

Wenn es schon die FDP in der Ampel-Koalition nicht gebacken bekommt mit einem Tempolimit auf der Autobahn – wir ganz persönlich können das hinkriegen, wenn wir es denn wollen. Es ist einfach, und jedes bisschen weniger CO2 hilft.

Ist das zumutbar? Ja. Denn ernst wird es für uns – und unsere Schachjugend – ohnehin noch früh genug.

4) Kaffee im Clubheim – nur noch bio

Kekse und Kuchen im Clubheim – nur noch Bio. Der Kaffee am Besten auch. Und die DWZ biologisch abbaubar.

Hartnäckiges Einkaufen im Biomarkt hilft Insekten und Kleintieren, auf dem dadurch weniger dünger- und pestizidverseuchte Boden zu überleben. Schöner ist das für uns alle, weil wir sonst die nächsten sind, die draufgehen. Ist einfach so. Da wird auch die stärkste Schach-Engine nichts mehr rausreißen können.

Natürlich (und – leider) kostet sie mehr, die ganzen Bio-Sachen. Aber hey, für so manchen anderen Zauber haben wir, oder viele von uns, doch auch Geld. Mit Bio-Einkäufen können wir wirklich und schnell und jeder unkompliziert für sich etwas für die Umwelt tun. Weil es uns wirklich wichtig ist.


    www.biomarkt.de – Teil einer besseren Welt


     Schönen Dank!

5) Kein Fleisch mehr im Turniersaal. Kein Fleisch mehr im Analysebereich.

Fleisch ist das verheerendste Lebensmittel, wenn es um die heranrollende Klimakatastrophe geht. Kuh, Schwein, Huhn, Gans, Lamm – wir könnten deutlich CO2 und das noch üblere Methan vermeiden, würden wir mehr, etwas mehr, deutlich mehr fleischlos essen.

Klar ist das Verzicht. Aber wenn damit der Rest unserer Welt erhalten bleiben kann, dann ist es das wert. (Und den Millionen Tieren in Massentierhaltung wird ein unsägliches Dasein erspart, welches man guten Gewissens keinem einzigen Lebewesen zumuten sollte.)


Kühe draußen? Immerhin besser als nur im Stall

 

Soweit der Plan … und ok, ok, er rettet vielleicht nicht die Welt. Aber so kann jeder helfen, den ganz großen Untergang etwas zu verlangsamen. Vielleicht auch, um Bedenkzeit zu gewinnen.

Und das ist doch schon mal was.

 


Aufruf von Fridays for Future

Globaler Klimastreik

Bernd Ulrich, Alles wird anders

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Oder sowieso – alles egal?

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Olaf Steffens

FIDE-Meister seit 1997, seit 2007 Spieler für Werder Bremen in der Zweiten Bundesliga, Oberliga und Landesliga. Größte Erfolge: Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, Bremer Pokalsieger 2013! Größte Misserfolge: Werd´ ich hier lieber nicht sagen! Diplom-Handelslehrer, ich unterrichte an einer Bremer Berufsschule Englisch, Buchführung und Wirtschaft. Lest weiter hier: https://veganeschachkatzen.de/ueber-mich/

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2 Comments

  1. Arrgn. Ich fürchte, Umumba, da hast Du einen Punkt. Guter Link dazu:

    https://utopia.de/neue-studie-fleisch-milch-haben-groessten-umwelt-einfluss-92556/

    „Sich vegan zu ernähren hätte „einen weitaus größeren Einfluss, als wenn man sich ein Elektroauto kauft oder weniger fliegt. Diese Faktoren reduzieren lediglich Treibhausgase, berücksichtigen andere Umwelteinflüsse aber nicht.“

    Und ich dachte wohl, Fleisch ist die weit größere Sünde, im Vergleich zu Milch (Käse, Quark, Creme Fraiche). Vielleicht, weil das Schlachten noch dazu kommt, aber vom Klimaeffekt her ist beides ähnlich.

    Hm. Veganer Käse ist aber meist noch nicht so richtig dolle lecker, oder? Bisher war keiner von denen, die ich probierte, ein Hit. Eher die Brotaufstriche – sehr gut.

  2. Absolute Zustimmung! Nur eine Ergänzung zum wichtigen und mit am leichtesten umsetzbaren Punkt 5: Gerade wenn es vor allem um die CO2-Bilanz geht, müssen Milchprodukte in einem Atemzug mit Fleisch genannt werden. Käse hat ungefähr genauso einen hohen CO2-Abdruck wie Schweine- oder Hühnerfleisch und das in dieser Hinsicht schlechteste Fleisch (Rind) liegt vermutlich recht selten auf den Brötchen im Turniersaal. Werden also einfach die allfälligen Salamischeiben durch Käsescheiben ersetzt und darunter weiterhin Butter geschmiert, ist vom CO2 nichts gewonnen (ganz davon abgesehen, dass auch vom Tierschutzaspekt Milchproduktion nicht sehr ansehnlich ist). Also bitte einfach an den Verpflegungsstellen der Turniere und Mannschaftskämpfe ausschließlich vegane Speisen anbieten, allein bei Brotaufstrichen ist die Auswahl an Geschmacksrichtungen ja riesig, dazu kommen für die Menschen, für die es möglichst gleich aussehen soll, quasi identisch schmeckende vegane Mortadella oder Käse – natürlich kostet das auch wieder ein paar Euro mehr, die es aber wert sein sollten.

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