Findorff trotzt den Elementen
Schon ein bisschen ist es her, da zog man in Bremen regelmäßig die Regenjacke an und traf sich im Frühsommer zum Blitzen im Biergarten. Manchmal trotzte man den Elementen auch sicher geschützt im Vereinsheim der Findorffer Schachfreunde, doch schöner war es natürlich draußen, am Findorffer Hafen, unter Bäumen, unter Menschen, und – wenn man wollte – unter Bieren, solange bis die Dunkelheit dem bunten Treiben ein Ende setzte.
Corona schob dieser schönen Tradition wie so vielem Anderen zeitweilig einen Riegel vor, doch in diesem Jahr ist es wieder soweit – Findorff blitzt!
Ein wenig Werbung seid daher erlaubt – kommt vorbei, kommt und kegelt die Figuren über die Bretter. Preise gibt es zwar nicht zu gewinnen, und somit kann man sich allein schon durch das Teilnehmen als selbstloser Immaterialist outen. Wo gibt es das heutzutage noch?
Findorffer Biergarten-Blitz, am Mittwoch – Ausschreibung H I E R !
Und à propos Sport, Bier, Findorff – wie war das denn damals vor acht Jahren, mögen einige fragen. 2014, im Jahr der Fußball-WM von Brasilien? Wir schalten zurück, und hier ist eine frühere Vorschau auf ein Turnier, welches schon damals Kultstatus hatte.
Vorsicht vor Blitzhaien
Findorff trotzt den Elementen
Die großen Ereignisse des Weltsports sind gut getaktet in den Kalender eingefügt – alle vier Jahre Fußball – WM (und ein Sieg von D gegen POR), alle zwei Jahre Schach-Olympiade, achtmal jährlich das Werder Monatsblitzen – und einmal im Jahr der Findorffer Open-Air-Blitz in Bremen.
Im Biergarten „Port Piet“, den die Findorffer offenbar ganz gerne mal besuchen, kann man heute abend niedrigschwellig vorbeikommen, um eine Runde Blitzschach unter freiem Himmel zu spielen und stolze Preise mit nach Hause zu nehmen, zur Freude der Familie. Hartgesottene Sportler mögen zum Turnier sogar mit dem Boot anreisen, denn der Turnierstandort wurde verkehrstechnisch günstig direkt im Findorffer Torfhafen inmitten der Stadt gewählt.
Kommt man also beispielsweise aus Düsseldorf angefahren, könnte man mit dem Kajak den Rhein hinab, irgendwann über zwei, drei Kanäle umsteigen in die Weser, dann hinter Bremen in die Wümme (rechts ab, aufpassen aber auf Binnenschiffe), und dann noch ein oder zwei sehr kleine Kanäle entlang – schon ist man im alten Torfhafen. Aber – rechtzeitig losfahren!
Gespielt wird natürlich bei jedem noch so ungemütlichen Wetter, da kennen die Findorffer ja nichts, und die Bremer schon gleich gar nicht. Anpfiff für das muntere Blitztreiben ist um 19 Uhr, und nur bei widrigsten Wetterverhältnissen wird alternativ das Vereinsheim der Findorffer aufgesucht – Anstoß dort dann aber erst um 20 Uhr. Alle sind herzlich willkommen.
Fußball kann man heute dann leider erst hinterher gucken – die große Mutter FIFA hat bei der Ansetzung der WM-Spiele leider keine Rücksicht genommen auf mögliche Terminüberschneidungen mit Findorffer Turnieren.)
Findorff also, ein bemerkenswerter Verein! Ähnlich wie Berlin und Hamburg tragen sie das „Schachfreunde“ in ihrem Vereinsnamen, und was soll man sagen – true to style haben sie sogar einen Spieler mit dem schönen Namen Günter Mattfeldt.
Die Schachfreunde Findorff spielen mit ihrem ersten Team in der Verbandsliga Niedersachsen (Nord), schlagen sich dort achtbar und haben gerade wieder den Erhalt der Klasse gesichert – Glückwunsch dazu! Auch die Traditionsmannschaft von Werder III hatte in der vergangenen Saison trotz mehrfach mahnender Worte von Mannschaftsführer Gerald Jung im Stadtduell ihre liebe Mühe. Findorff entsendet mit Thorsten Ahlers den Webmaster des Bremer Landesschachbundes, und mit Ralf Mulde den Berichterstatter rund um die Deutsche Amateur-Meisterschaft (Ramada-Cup), der ja morgen in Wiesbaden in seine Endrunde 2013/2014 geht. (Zeitgleich findet auch das Deutsche Pokalfinale statt. Es gibt wieder viel zu sehen! Wann soll man da noch Fußball gucken?).
Ein weiteres Bonbon, mit dem die der Verein rund um den 1.Vorsitzenden Karsten Ohl den norddeutschen Turnierkalender ebenso wie die alljährlichen Reisekalender von Tobias Jugelt, Ilja Schneider und Dennes Abel bereichern, ist das Burkhard-Mentz-Memorial, ein Turnier im Frühjahr über neun lange Runden Hartkern-Schnellschach. Vladimir Epishin war auch schon da!
Es ist super, wenn Vereine in scheinendem Ehrenamt soviel für den Schachsport auf die Beine stellen. Ich freue mich auf die Blitzrunde heute abend! (Aber zur Sicherheit bringe ich doch lieber einen Schirm mit – oder zwei, oder drei.)
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