Gukesh zieht es durch
Kandidat! Gukesh gewinnt das Kandidatenturnier in Toronto und wird im Herbst gegen Ding Liren um den Weltmeistertitel spielen. Das ist gut! Denn:
- Nepo haben wir schon zweimal gesehen, einmal gegen Carlsen, einmal gegen Ding. Ein drittes Mal Nepo muss irgendwie jetzt gerade nicht sein
- Fabiano fehlt – gefühlt – der letzte Dreh, um so richtig Hartkern in die Vollen zu gehen. Er kann eigentlich alles, der Caruana. Vielleicht nur fehlt ihm ein wenig die Verrückheit.
- Hikaru! Leider wurde es nichts mit dem Kandidatenstatus, wenngleich nur knapp. Schade, denn der Mann ist eine schachliche Naturgewalt, und ein Zocker. Gefällt mir. Gukesh aber kann es insgesamt vielleicht noch besser.
- Alle anderen – waren in Toronto nicht so gut
- Carlsen? War beim Kandidatenturnier auf eigenen Wunsch nicht dabei!
- Steffens? Wurde nicht freigestellt und musste zu Hause auf die Katzen aufpassen.
Glückwunsch also nach Indien, nach Chennai – Heimat von Viswanathan Anand, und auch von Gukesh!
Die Tiger von Chennai
Grundlage für seine beeindruckenden Leistungen war offenbar auch ein massiv veränderter großmeisterlicher Lebenswandel. Noch 2023, so berichtet es sein Vater Dr Rajinikanth, fühlte sich Gukesh erschöpft – und dann kam alles ganz anders:
„Er sagte, er möchte einfach eine Pause machen. Er schlief immer erst spät nachts ein und wachte am Nachmittag auf, das war sein Leben in den letzten fünf Jahren. Doch plötzlich änderte er das alles über Nacht.“
Als hätte er einen Schalter umgelegt, festigte Gukesh abrupt seinen Tagesablauf und wurde zum – Frühaufsteher! [Da sagen wir aber mal: Respekt!]
Wie der New Indian Express berichtet, begann er seinen Tag nun schon vor sechs Uhr morgens und tobte sich noch vor dem Frühstück auf dem Tennisplatz aus. Nach dem Frühstück dann das tägliche Schachtraining, und vor zehn Uhr ins Bett.
So war das! Und damit hat Gukesh viel erreicht. [Für mich wäre das leider nichts – und das merkt man ja auch an der Elo.]
Ähnlich alt wie Michail Tal bei seinem WM-Sieg 1960, wird Gukesh nun gegen Ding als Teenager ins Finale gehen. Für Ding mag das eine harte, sehr harte Nuss werden – allein psychologisch ist Gukesh ein Kaliber, wirkt gefestigt, nervenstark, und ist im guten Sinn ein Zocker.
Kann Ding damit umgehen? Seit seinem WM-Sieg wirkt er verhalten, zurückgenommen und spielt ohne schachliche Statik. Doch wissen wir, dass das bei ihm nichts heißen muss – auch im Finale gegen Nepo pumpte sich Ding nach anfänglichen Wacklern enorm auf und fightete sich in style auf den Weltmeisterthron.
Das wird ein spannender WM-Kampf. Nichts vornehmen im November, Leute, und Schach gucken!
Gukesh gewinnt Kandidatenturnier (André Schulz, Chessbase)
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India!
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