
Frohe Ostern!
Kalt draußen. Grau draußen. Mau draußen.
Wir wünschen (trotzdem) frohe Ostern und schöne Tage, für alle, denen es gerade gut geht, und für alle, denen es gerade nicht so gut geht. Haltet durch.
Hier noch ein persönliches Osterei, eine sehr schöne Niederlage aus dem Sommer 2003. Damals fand ich mich bahnfahrend in Bled wieder, in den slowenischen Alpen bei einem großen Open an historischer Schachstätte – Bled, Schacholympiade 2002, Bled, Kandidatenturnier 1959!
Das Turnier war in schachlicher Hinsicht sehr fordernd, mit einigen jungen Russen und zahlreichen ex-jugoslawischen Taktikfüchsen, kennt man ja. Da heißt es aufgepasst! Nur leider nützt alles Aufpassen manchmal einfach nichts, und am Ende wird man dennoch ausgetrickst. Taktikfüchse eben.
Hier ein Beispiel aus der Schlussrunde, das mir sehr zu denken gab. Wir sehen die St.George-Verteidigung, meine heimliche Leidenschaft mit 1.e4-a6, 2.d4-b5. Dem slowenischen IM Slatko Basagic war das aber alles ganz egal, und nach vierzehn Zügen waren wir bei dieser Stellung angelangt:
Die schwarze Aufstellung ist luftig, aber „geht“ vielleicht noch – wenn man es nicht übertreibt.
Ich aber übertrieb, und feuerte mit 14… f5-f4 einen Pfeil auf die weißen Figuren ab. Nach
15.Sf3-g5, fxe3
16.Dd1-h5+, Ke8-d8
17.Sg5-f7+, Kd8-c7
hatte mein König ein lauschiges Plätzchen auf c7 gefunden, und ich hoffte noch auf (vielleicht vielleicht vielleicht ja mal) Gegenchancen am Königsflügel.
Mit 18.Sf7xh8 raubte Basagic nun schnöde meinen schönen Turm, und ich verlor anschließend deutlich. Und kläglich.
Welche sehenswerte Alternative zu Sxh8 hätte der Weiße in der Position aber auch noch gehabt?
Frohe Ostern allerseits, und kein Murren wegen dem vielleicht grauen Himmel – das wird schon noch. Die Sonne kommt! Der Frühling kommt!
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Junge Römer, kennt Ihr die Sonne noch?
Und wenn ich das auch in eigenen Partie sehen würde…
Dafür kann ich aus Karlsruhe einen neuen Grund für unerfreuliche Ergebnisse beisteuern (streng genommen fällt ein einstelliger Elo- und DWZ-Verlust nicht wirklich in die Kategorie „unerfreuliche Ergebnisse“, sondern noch in die Kategorie „normale statistische Schwankungen“): Die Schlange vor dem Kaffeestand war so lang, dass mir später die Wartezeit fehlte, um im Endspiel den Remisweg korrekt zu berechnen. 🙂
Hi Holger,
immer wie Botwinnik eine schöne Thermoskanne mitnehmen 🙂
Oder in der Kaffeeschlange weiter Varianten rechnen? Ich wäre aber der Letzte, der so etwas gut hinbekommt.
Wie hieß das nochmal: „Springer im Eck ist schnell mal weg?“ Dann holen wir den Turm doch lieber mit der Dame ab 🙂 (und wenn der Gegner nicht mitspielt, punkten wir stattdessen beim Rosen Score)
Man merkt den Kennern, Holger – Du wärest gleich all in gegangen 🙂