DSOL 2023: Gambit Gusenburg auf dem Weg zum Titel

„Warum werden die Ukrainer […] so oft hellhörig, wenn europäische Intellektuelle und Politiker den Frieden zu einer Notwendigkeit erklären?

Nicht etwa, weil sie die Notwendigkeit des Friedens verneinen, sondern aus dem Wissen heraus, dass Frieden nicht eintritt, wenn das Opfer der Aggression die Waffen niederlegt.

Die Zivilbevölkerung in Butscha, Hostomel und Irpen hatte überhaupt keine Waffen. Was die Menschen nicht vor einem furchtbaren Tod bewahrt hat. Die Bewohner von Charkiw, die von den Russen permanent und wüst mit Raketen beschossen werden, haben auch keine Waffen.

Was sollten sie denn nach Meinung der Anhänger eines um jeden Preis schnell geschlossenen Friedens tun? Wo sollte für sie die Grenze zwischen einem Ja zum Frieden und einem Nein zum Widerstand verlaufen?“

Serhij Zhadan, Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises 2022


Bremer Rathaus solidarisch

Freitag, 24.Februar: Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine

„Über die Leute, die Putin bewundern:

„Das ist das Wesen des Russismus: Wir können wahllos viele Menschen für jedes beliebige Ziel töten. Wir haben immer recht, weil unsere Doktrin allmächtig ist. Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, hören Sie auf das, was unser Führer sagt, denn er ist die Quelle des Wissens, das sowohl allmächtig als auch wahr ist…

Diese teuflische Gewissheit lässt sie uns den Tod wünschen. Nazis sind schlecht, ihr seid Nazis, also müsst ihr alle umgebracht werden—das ist ein logisch einwandfreier Syllogismus, der auf ihre Gehirne schlägt wie eine Axt auf den Stamm eines lebenden Baumes…die Leute, die einmal unsere Freunde waren, sind alle nicht geisteskrank. Nein, sie sind moralisch krank.“

aus: Sergej Gerassimow, Feuerpanorama: Ein ukrainisches Kriegstagebuch | Einblicke in Russlands Überfall auf Charkiw

****

Deutsche Schach-Online-Liga, Runde 1: Deizisau zieht nach
.

Der SC Gambit Gusenburg reiste heute aus dem Hunsrück ins virtuelle Deizisau, und wurde dort von teils großmeisterlichen Titelträgern erwartet, eingeloggt als Andreas Heimann, Rustem Dautov, RubenKoellner und (die kreativste Namensgebung) R-Dabo-Peranic. (Dahinter verbirgt sich Robert Dabo-Peranic.)

Gusenburg dagegen, ganz die gute Internet-Schule, haute an Kampfnamen raus, was im Hunsrück zu finden war. Und so liefen dort Hochwaelder, E4E6Forever, Larry1966 und Sesterman an den vier Brettern auf. Doch Kampfnamen hin und her, auf dem Brett war Deizisau deutlich findiger als seine Gäste und schob sie mit 3,5 : 0,5 von der Platte. Glückwunsch!

Damit zogen die Schwabenpfeile gleich mit den unbezwingbaren Löwen vom SV Hellern und liegen wieder aussichtsreich im Rennen um die Deutsche Meisterschaft.

Gusenburg zog sich mit nur 3,5 verlorenen Partien sehr, sehr achtbar aus der Affäre. Gleich am Folgetag trat Deizisau in der Bundesliga gegen acht starke Kirchweyher Großmeister an – und sammelte dort sogar satte 5,5 Punkte. Gusenburg also kann stolz auf sich sein.

Diese Gusenburger!

Gambitspieler sind ja oft unbekümmerte Optimisten, opfern einen Bauern für Spiel, und manchmal noch einen hinterher. Sie starten gerne „mit was weniger“ in die Partie, und glauben – oder hoffen? , dass sich ihre Investition in das geopferte Material lohnen wird.

Warum also nicht auch kleine Opfer bei einem Start in eine neue Saison? Betrachtet man es so, hat Gambit Gusenburg zwar mit 0,5 – 3,5 gegen Deizisau verloren, doch waren das vielleicht einfach drei gut investierte Niederlagen, so wie drei Gambitbauern zu Partiebeginn? Abgerechnet wird ja nunmal erst zum Schluss. Und die Saison ist noch lang.

Gucken wir also, ob Gusenburg für die drei geopferten Brettpunkte Kompensation in den weiteren Ligarunden wird nachweisen können. Und wenn ja – sehen sie Deizisau im Finale vielleicht schon wieder.

Gambit! Ist das nicht ohnehin ein angenehm wuchtiger Name für einen Schachverein? Auch andere Vereine nutzen – natürlich – den schachlichen Bezug, um ihren Sport kenntlich zu machen. So kennen wir Schleispringer Kappeln, Turm Leipzig, Doppelbauer Kiel und Rochade Kuppenheim, um nur einige zu nennen.

Hätte Deizisau bei Vereinsgründung etwas kreativer sein wollen, wären wir am Freitag vielleicht in den Genuss einer Paarung Dreiecksmanöver Deizisau – Gambit Gusenburg gekommen. So aber grüßten nur ganz solide die Schachfreunde Deizisau.

Wie wäre es überhaupt, diese poetischen Namen weiter zu denken? Marketing ist ja eh alles heute. Sollten unsere Türen da nicht weit offen stehen für Vereinsnamen wie …

b-Bauer Bebra

Neuerung Neuss

Partieformular Paderborn

Bauernopfer Bautzen

Verlustzug Verl

Zeitnot Zeiss

Isolani Iserlohn

Entwicklungsvorsprung Ennepetal

Königsangriff Köpenick

Mattnetz Mannheim

Große Rochade Großenkneten

Cheating Charlottenburg

Pattfalle Pattensen

Her mit dem Pokal! (Foto: Tuarb Eid)

Dreiklangs-Dimensionen

Auftakt

im Takt

im Viertakt

soll es klingen

Dreiklangs-Dimensionen, so taktvoll

Lichtspiel-Impressionen, so farbvoll

(Rheingold)

.

Moment … Auftakt? Viererteams? Lichtspiele am Bildschirm?

Die Gruppe Rheingold hat die Deutsche Schach-Online-Liga offensichtlich schon 1980 vorweggedacht! Visionär. Düsseldorf eben. So sind die Menschen da, am Rhein.

Wir aber sehen uns wieder in der nächsten DSOL-Woche. Am 06.März geht’s weiter!

Sobald Sie auf das Vorschaubild klicken, verlassen Sie unsere Seite und werden auf www.youtube-nocookie.com weitergeleitet. Trotz datenschutzfreundlicher Einbindung kann es sein, dass YouTube Cookies verwendet. Bitte beachten Sie dafür die Datenschutzerklärung von YouTube  bzw. Google.

Turnierseite…    

Der gesamte Artikel bei Chessbase.de

Olaf Steffens

FIDE-Meister seit 1997, seit 2007 Spieler für Werder Bremen in der Zweiten Bundesliga, Oberliga und Landesliga. Größte Erfolge: Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, Bremer Pokalsieger 2013! Größte Misserfolge: Werd´ ich hier lieber nicht sagen! Diplom-Handelslehrer, ich unterrichte an einer Bremer Berufsschule Englisch, Buchführung und Wirtschaft. Lest weiter hier: https://veganeschachkatzen.de/ueber-mich/

Und sonst so?

Gukesh zieht es durch

Gukesh zieht es durch

Guckt mal – Man of the Match!

Guckt mal – Man of the Match!

Frohe Ostern!

Frohe Ostern!

Wie es beim Schloß-Open war?

Wie es beim Schloß-Open war?

No Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

RSS RSS – Schleiche uns nach

Vegane Insta-Katzen

Danke an Supporter in schwedischen Wäldern für den Kaffee!

Was sagen die Leute?

  • Holger Hebbinghaus on Guckt mal – Man of the Match!: “Ich finde den Titel des „Man of the match“ ja durchaus angemessen, aber dass Stephan dich schon zu den Oldies…Apr 20, 14:33
  • Olaf Steffens on Wie es beim Schloß-Open war?: “Mit der D-Gruppe? Dazu ist alles schon gesagt – schaue bitte hier in den Kommentaren: https://www.chess-international.com/?p=86783 Alles regulär, und alles…Apr 10, 17:51
  • kiebitzer on Wie es beim Schloß-Open war?: “und was war es mit dem D grouppe?Na…………………………………?Apr 10, 17:20

Alle 11 Züge verliebt sich ein Schachspieler (Foto:Artemese G)