Bundesliga: Bunte Breite in Berlin
Große Endrunde der Bundesliga in Berlin – vier Tage lang angefüllt bis zur Oberkante mit Schach auf höchstem Niveau, ein Festival der Spitzenspieler, souverän ausgerichtet einmal mehr von den Schachfreunden Berlin. Und ja, na klar, vielleicht nicht alle, die dort waren, gehören zu den TopTen unseres Planeten. Müssen sie ja aber auch nicht! Auch wenn wir der OSG Baden-Baden gerne zum Titelgewinn gratulieren – Topmannschaft, Jungs! – macht es Sinn, die Liste der Spitzenspieler erheblich weiter zu fassen.
Globales Spitzenschach sind ja nicht nur die 25 GMs des allerhöchsten Levels, denn dann wären die Geschichten am Schachbrett schnell auserzählt. Nein, auch andernorts in den ELO-Listen ist viel Kennertum unterwegs, werden Partien intensiv ausgekämpft, ideenreich angelegt, verteidigt und mit brillianten Ideen gewonnen. Und durch die Breite kommt der Spaß. Heyheyhey.
Die Meister aller Klassen in der höchsten aller Klassen sind Großmeister, Internationale Meister, FIDE-Meister oder direktemang auf dem Weg dahin – was für eine bunte Fülle an faszinierendem Schachwissen jetzt in Berlin! Superspieler, alle, auch wenn vielleicht nicht jeder so gewandt und flink in allen Endspielstellungen unterwegs sein wird wie Chief Magnus.
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Und so auch in der Hauptstadt. Letzte des Bundesliga-Rankings in der Saison 2019/2020 …/ 2021 waren, sind und wohl auch bleiben die wacker-unverwüstlichen Schachfreunde des Aachener SV.
Aufgestiegen 2019 und schon damals als direkte Absteiger ausgeguckt, hielten sie sich doch immerhin mehr als zwei Jahre im Liga-Oberhaus. Das bereits ist respektabel, wenngleich es auch ein wenig der durch Corona arg verlängerten Saisondauer geschuldet sein mag.
„Bei der Frage, ob wir den Aufstieg wahrnehmen, waren wir uns alle einig: Wir wollen das Abenteuer Bundesliga wagen. Dank großzügiger Spender und der Unterstützung der Spieler, konnte auch für den finanziellen Background für dieses Vorhaben gesorgt werden. Wir trafen dabei die Entscheidung, mit einer unveränderten Mannschaft in die Bundesligasaison zu gehen und jedem die Chance zu geben, dort einmal spielen zu können.
Die Bundesliga nimmt zurecht für sich den Slogan „Die stärkste Liga der Welt“ in Anspruch. Den Klassenerhalt als mögliches Ziel auszugeben, wäre daher unrealistisch – zu stark sind die Aufstellungen aller anderen Teams. Wir wollen daher die Spieltage geniessen und sind froh dabei zu sein. Wir sind zufrieden, wenn wir den ein oder anderen schönen Punkt erzielen können.“
(Quelle: Aachener Schachverein 1856 e.V.)
Und selbst wenn man wieder absteigt, macht es ja nichts – zu den besten 16 Teams unseres Landes gehörten sie allemal, die Aachener. In ihren Reihen findet man eine formidable Parade an Meistern aus dem eher lokalrheinisch-belgischen Umfeld, und allein dadurch wirkt das von Hans-Hubert Sonntag und Dr. Philipp Lamby betreute Team bereits wie eine in sich ruhende Einheit.
Hinzu kommen die auffällig gelben Trikots, mit denen man ins Rennen ging – gelb-schwarz sogar, ganz wie die Alemannia-Fußballer, die sich anders als die Schachspieler der Stadt in der vierten Liga tummeln.
Letzte Ligarunde: Aachen in Gelb/Schwarz, Werder hält neutral dagegen
IM Thomas Koch, gelbgewandet und einer der Aachener Spitzenmänner (Foto: Johannes Winkler)
Die Trikots waren ein sehr hübscher Tupfer in dem sonst eher von den gedeckten Farbtönen Schwarz, Dunkelblau-Schwarz, und auch mal Weiß dominierten Berliner Spielsaal – zusammen mit den roten Bayern-Bullen, dem Speyer-Schwegenheimer Blau, Solinger Hellblau und Werder Bremens Grün fielen die Aachener hier wohltuend auf.
Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, werden sie nun wohl die Liga verlassen, aber die Zeit in der obersten Etage kann dem Club, allen Spielern und Unterstützern keiner mehr nehmen – und dafür leben wir doch, um so etwas mal zu erleben.
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Die Bayern und Solingen auch 2016 schon weit vorne – Trikot-Avantgarde 2016 bei der
Deutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft in der Rettichmetropole Schifferstadt
Blade Runner 2021? Die abendliche Berliner Friedrichstraße im Oktober
Das Geschehen aus Berlin, im Film oder als Lichtbild, findet sich in diesem Chessbase-Bericht von André Schulz hübsch zusammengefasst.
Jetzt kommt der Werbeblock
Und à propos farbenfroh – bunt tut nicht allein nur uns Menschen gut, auch Insekten brauchen es, das bunte Treiben von Blüten und Blumen auf Feldern und Wiesen.
Tiere bei der Arbeit
Nicht angekommen
Tiere, Insekten, Mitbewohner, leider nur werden ihre Flächen immer mehr zubetoniert, ätzend von Monokulturen dominiert oder gleich ganz vergiftet. Gucken wir am Ende einfach nur zu, während unser Umfeld abkratzt, verschwindet, ausgerottet wird? Das kann es doch nicht sein.
Was ist eigentlich los mit uns, dass wir das einfach so hinnehmen?
Wer da nicht mehr mitmachen möchte, kann mehr bio einkaufen und so helfen, der farbigen Umwelt eine Chance zu geben. Biokaffee kaufen für den Mannschaftskampf. Biobutter schmieren auf die Stulle für unterwegs. Biobier trinken und die Welt verbessern. Oder gleich im Crowdfunding Land miterwerben, das verwildernd dann für Insekten und andere Mitgetiere zur Verfügung steht.
GoBugsGo ist eine dieser fantastischen Initiativen, mit der wir uns zurücknehmen können, uns als Menschen breiter orientieren und der Mitwelt ihren Raum lassen – für das bessere Leben auf lange Sicht. Und, auch wenn das jetzt pathetisch klingt, für unser Überleben. Ist einfach so. Und ist besser als nichts.
Tiger’s Modern, The Hippopotamus, Der Geier, Der Orang-Utan. Das Elefantengambit.
Der Blaubär, und Sizilianisch im Geiste des Igels – auch beim Schach wäre es ohne Tiere öd und leer
Wenige Stunden später, und gleich ein Update:
Speyer-Schwegenheim (in den blauen Trikots) zieht sich aus der Bundesliga zurück. Chance damit für … Aachen (gelbe Trikots!), ein weiteres Jahr im Oberhaus zu bleiben
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