EM 2011: „No passport, no Romania“ (Mit Tippspiel)

Europameisterschaft 2011 in Porto Carras. Noch einmal wieder, ein Bericht von vor zehn Jahren!

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Nach der sechsten Runde der Europäischen Mannschaftsmeisterschaften in Porto Carras/ Griechenland ist es wieder eng geworden an der Spitze. Im Wettbewerb der Herren kamen die bisher führenden Bulgaren gestern über ein 2:2 gegen Frankreich nicht hinaus. Russland, das bislang noch kein wirklich traumhaftes Turnier hinter sich hat, unterlag trotz russischer Schachschule dem starken Team aus Aserbeidschan knapp mit 1,5 : 2,5 und fällt zurück, während Gashimov und seine Leute nun heute auf Bulgarien treffen.
„Team Germany“, wie es ein Leser des Blogs nannte, gewann dagegen schwungvoll mit 3:1 gegen Italien und verstärkte dadurch den ohnehin schon sehr großen Druck auf Premier Berlusconi in Rom.
Rainer Buhmann gewann sicher und verdient mit der französischen Verteidigung, und Daniel Fridman steuerte ebenso ein solides Unentschieden bei wie der Hamburger Schachtiger Jan Gustafsson. Arkadij Naiditsch setzte nach seiner unglücklichen Niederlage gegen Topalov diesmal aus, so dass in dieser Runde Georg Meier am Spitzenbrett saß. Dort knetete er Großmeister Fabiano Caruana für ewige Zeiten in einer leicht vorteilhaften Stellung, bis der Italiener irgendwann die Lust und einen Bauern verlor (oder umgekehrt).

Damit spielt das deutsche Team nun am Donnerstag an Tisch zwei und trifft um 15 Uhr auf – Rumänien.Wir grüßen darum alle rumänischen Leser, die Deutsch verstehen – und alle anderen natürlich auch.

igel
Die Igel-Eröffnung – eine feine Idee, mit entwickelt vom rumänischen GM Mihail Suba
(Photo: Gibe, Wikicommons, thank you!)
Die morgigen Spitzenpaarungen im Überblick (in Klammern die Punkte):
Bulgarien (10) – Aserbeidschan (10)
Rumänien (10) – Schland (9)
Fronkreisch (9) – Armenien (9)
Ungarn (8) – Slowenien (8)
Liechtenstein (8) – Rheinland-Pfalz (8)
The Netherlands (8) – Griechenland (8)
 
Im Wettbewerb der Damen spielt Deutschland morgen gegen Bulgarien. Beide Teams befinden sich im oberen Mittelfeld, haben aber nur noch sehr leichte Chancen auf eine Medaille.
Und bei den Herren also: Rumänien. Was fällt uns auf Anhieb ein, wenn wir an Rumänien denken? Gute Weine, Vampire, die Karpaten, Bären,  das schwarze Meer, die Donau, eine bewegte und etwas düstere Geschichte, tolle Landschaften …aber nun ja, nun ja, viel und besonders originell ist das nicht. Pardon an die rumänischen Leser! Ich glaube, ich muss mich noch etwas informieren. (Mittlerweile fielen mir noch der Fußballer Hagi und der gute alte Dacia ein.)
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 Die Catedrala Metropolitan? Ortodox? in Iasi, erbaut 1833, ist die älteste Kathedrale des Landes
                                   (Photo: Argenna/ Wikicommons – vielen Dank!)
Das Länderporträt muss also leider ausfallen, und wir richten unsere Blicke darum lieber schnell auf den schachlichen Wettkampf. Bisher war es ja schon ein tolles Turnier für die fünf jungen Deutschen und ihren Bundestrainer Uwe Bönsch – und für Rustam Kazimdschanow, der als Eröffnungstrainer ebenfalls mitgereist ist. Viel wollen wir aber gar nicht unbedingt erwarten für die letzten drei Runden und freuen uns einfach nur schon mal ein bisschen über das bisherige Turnier. Die ersten sechs Runden waren großes Schach und führten zu viel aufgeregtem Daumendrücken zwischen Westerland und Mittenwald. Und auch das großartige 3,5 : 0,5 gegen die Ukraine wird lange in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der furiosen Angriffspartie von Jan Gustafsson.
Schauen wir also einfach ganz entspannt, was der Nachmittag bringt, und hoffen auf ein gutes Ergebnis.
Wer möchte, kann die Spannung aber dennoch ins Unermessliche steigern und am großen Rumänien-Tippspiel hier im Blog teilnehmen.Zu gewinnen gibt es aus gegebenem Anlass eine DVD mit der leichten Komödie „Im Juli“.
In diesem Film aus dem Jahr 2000 reisen Moritz Bleibtreu und Christiane Paul von Hamburg bis in die Türkei. Sie kommen dabei auch durch Ungarn (deutscher EM-Gegner in der 3.Runde), durch Bulgarien (5.Runde)  und durch das schöne –> Rumänien (7.Runde)!
Der Regisseur des Films ist Fatih Akin, der zwar kein Rumäne ist, jedoch in dem Film einen rumänischen Zöllner spielt. Und als solcher spielt er Schach und spricht den legendären Satz: „No passport, no Romania!“
romania
Also, viel Spaß beim Tippen. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los.

Die Frage lautet:

Wie geht´s aus heute zwischen Rumänien und Deutschland?
(Ich selbst tippe auf ein 2 : 2, was keinem Team wirklich weiterhilft, aber dann kann ich immerhin die DVD behalten!)
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Ursprünglich erschienen am 08.November 2011 auf www.schach-welt.de. Und wie ging die EM dann aus …? –
Tipps für das Rumänien-Spiel können natürlich weiterhin gerne eingereicht werden. Leider können aber nur noch Ergebnisse gewertet werden, die bis gerade eben eingegangen sind. Knapp vorbei also – schade!

Olaf Steffens

FIDE-Meister seit 1997, seit 2007 Spieler für Werder Bremen in der Zweiten Bundesliga, Oberliga und Landesliga. Größte Erfolge: Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, Bremer Pokalsieger 2013! Größte Misserfolge: Werd´ ich hier lieber nicht sagen! Diplom-Handelslehrer, ich unterrichte an einer Bremer Berufsschule Englisch, Buchführung und Wirtschaft. Lest weiter hier: https://veganeschachkatzen.de/ueber-mich/

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  • Olaf Steffens on Wie es beim Schloß-Open war?: “Mit der D-Gruppe? Dazu ist alles schon gesagt – schaue bitte hier in den Kommentaren: https://www.chess-international.com/?p=86783 Alles regulär, und alles…Apr 10, 17:51
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