
NdsBrPkMMschiV: Dreieinhalb!
Drei Tage Pokalturnier! Und drei Tage Verden an der Aller!
Bei den Niedersächsisch-Bremischen Pokalmannschaftsmeisterschaften in Verden (NdsBrPkMMschiV) 2024 hatten wir wackeren weiß-grünen Werderaner es einigermaßen schwer, ordnungsgemäß mit den Besten der Besten aus unserem Nachbarland Schritt zu halten.
Zu gewieft die niedersächsischen Kombinierer, zu ausgewogen die niedersächsischen Mannschaftsaufstellungen. Die Welt zu Gast bei Verden, und – neben vielen anderen – mit Hannover, Oldenburg, Nordhorn und Uelzen waren alle Bullen und Bären des Bundeslandes da, einer stärker als der andere.
Kein Wunder also, wir qualifizierten uns nicht für die nächste Runde des DFB Mannschaftspokals auf Bundesebene.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass all unsere Gegner stets Heimspiele hatten. Da spielt man natürlich mit Selbstvertrauen! Alle Niedersachsen traten an in ihrem heimatlich vertrauten Bundesland, während wir Hanseaten uns Tag für Tag aushäusig und auf fremdem, ja schier unbremischem Terrain bewegten. Außerhalb der Stadtmauern zu sein – das macht was mit Einem, da fühlt man sich weich.
Die Werdertigers in Verden – hatten sie Heimweh?
Jedenfalls lässt sich dieser Umstand hier erstmal als genügend plausibler Grund vorschieben für unsere Endplatzierung im mittleren Mittelfeld.
Team Werder war dabei eigentlich ganz manierlich aufgestellt:
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– an Brett 1 mit Max Weidenhöfer, gerade hervorragender Dritter bei der deutschen U18-Meisterschaft in Willingen
– Stephan Buchal, gerade Spieler mit der Bronzemedaille für Brett 3 bei der Europäischen Seniorenmannschaftsmeisterschaft
– Olaf Steffensen, ganz ohne einen aktuellen dritten Platz mit ins Team gerutscht
– Und Alexander Lattreuter, Nachwuchsmann des SVW, der zusammen mit
– Henry Engelhaupt, noch jüngerer Nachwuchsmann des SVW, die Bretter 3 und 4 gegen das niedersächsische Umland behaupten sollte
Darüber hinaus hatten wir mit den beiden gewieften Junioren Jan-Finnian Halich und Noah Johann auf der Heide sowie dem Abteilungsleiter der Werder-Schachabteilung, Dr. Oliver Höpfner, drei weitere Trumpfkarten im Ärmel.
Doch es nützte alles nichts.
1.Runde: Wir siegen gegen Läuferpaar Verden, das Team aus der Region! 3,5:0,5 zum Auftakt am Freitagabend, so beginnt man gerne ein Turnier. Ein mit schnellen Zügen herausgespielter Erfolg von Henry, eine hübsche Kombi von Alexander – für solche Züge spielt man Schach. Das kann man später mal den Enkeln zeigen!
Alexander Aljechin Lattreuter mit Weiß am Zug – wie bricht er durch?
(alle Diagramme: Lichess, hier geht es zur Lösung)
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„Kurz, die industrielle Landwirtschaft vernichtet das natürliche Tier-und Pflanzenleben, laugt unsere Böden, Flüsse und Seen aus und verschmutzt sie und trägt erheblich zum Klimawandel bei, der sich selbst wiederum wahrscheinlich weiter verheerend auf den Planeten auswirken wird.
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, sollen wir dieses System noch mit unseren Steuern bezuschussen. Unseren achtzig Jahre währenden Flirt mit der industriellen Landwirtschaft sollten wir dringend als Experiment werten, das wirklich kläglich gescheitert ist.“
(Dave Goulson, Wildlife Gardening – Die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten)
Solch‘ prächtigen Wiesen bekommt die industrielle Landwirtschaft nicht hin. Ganz im (traurigen) Gegenteil.
Kauft mehr im Biomarkt und stärkt die nachhaltige, die freundlichere Landwirtschaft.
Helft mit zum Schutze unserer (leider auch in Niedersachsen und Bremen!) bedrohten, aussterbenden Insekten, Vögel, Kleintiere. Die Anzahl allein an Rebhühnern und Kiebitzen ist seit den 1970ern um 90 Prozent zurückgegangen.
Warum lassen wir sie so leiden – mit welchem Recht?
Und überhaupt.
„Unbestritten ist, dass wir alle ständig Glyphosat zu uns nehmen. 2016 wurde in einer Studie mit über 2000 deutschen Teilnehmern im Urin von mehr als 90% der Probanden Glyphosat gefunden, besonders hoch waren die Werte bei Kindern. […]
Diese praktisch universelle Aussetzung kann kaum überraschen, wird Glyphosat doch routinemäßig bei vielen Grundlebensmitteln wie Weizen kurz vor der Ernte gespritzt und landet damit in der Alltagsnahrung wie Brot, Frühstücksflocken, Schokoladenkeksen, Reiswaffeln, Kellogg’s Special K und vielem anderen.
Ob Sie wollen oder nicht, wenn Sie nicht ausschließlich Bio-Lebensmittel kaufen, urinieren Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Unkrautvernichter.“
(Dave Goulson, Wildlife Gardening – Die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten)
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2.Runde: Hannover Lister Turm demonstrierte am Samstag morgen seine geballte Bundesligaerfahrung und federte uns mit 3,5:0,5 von den Brettern. Damit hatten die vier Gesandten der Landeshauptstadt unser schönes Brettpunkte-Plus aus dem Match gegen Läuferpaar Verden gleich wieder neutralisiert – Niedersachsen halten eben zusammen.
Stockfish ist unfroh über Johannes von Mettenheims letzten Zug – was kann Weiß hier Schönes spielen? (Nur um den Vorteil bald darauf rasch wieder zu verdaddeln) – Zur Lösung
Grün-Weiße vor grün und weißem Hintergrund: Olaf, Alexander, Max und Henry (Foto: Oliver Höpfner)
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Runde 3: Freundschaft! Hameln, unsere langjährigen und geschätzten Oberliga-Kollegen, sind zwar in der kommenden Spielzeit temporär nicht mehr mit dabei – knapp abgestiegen, so kann das gehen. Kommt vor.
In der dritten Runde der NdsBrPkMMschiV 2024 aber reichten wir uns nach 4 Stunden die Hände zu einem letztlich wohltemperierten 2:2. Hier kam auch Stephan zu seinem ersten Einsatz und startete mit einem überzeugenden Remis in den Wettbewerb.
Steffensen – Kai Renner: In dieser Orang-Utan-Partie kommt Weiß in Vorteil mit ….? (Zur Lösung bitte hier entlang)
Stephan mit modernem g6-Aufschlag gegen Matthias Tonndorf (Foto: Oliver Höpfner)
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Runde 4: Werder baut um? Am Sonntagmorgen sehr sehr früh schon meldete sich jemand krank, und zack, Mails verschickt, SMS-Dienste angeworfen – finden wir noch einen Ersatzmann so kurzfristig?
Wir fanden, und so saß gegen das geheimnisvolle Fortuna Logabirum Stephan Buchal für uns alle – und auch für ihn selbst – überraschend wieder mit am Tisch. Und dennoch verloren wir, ganz zu Recht, gegen bei jedem Zug energisch-nicklige und vor allem schon hellwache Ostfriesen. Mit welchem Ergebnis wohl?
Gut geraten, Ihr Lieben – für Werder gab es erneut den berüchtigten 0,5 : 3,5 Endstand. Nur Max an Brett 1 sicherte einen feinen Ehrenpunkt. Oder, wenn man es genau betrachtet, einen halben.
Wenn es schachlich mal nicht läuft, so tröstet die Natur
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Runde 5: Die Bundes-Quali war somit außer Reichweite für uns – und umso besser, sollen doch Hannover, Nordhorn, Oldenburg und Uelzen die Bundesebene mitspielen! Wir dagegen konnten gegen Blau-Weiß Buchholz nun ganz entspannt die Figuren bewegen. Ohne Druck!
Dafür aber mit Chief President Oliver Höpfner, der am Nachmittag als versierter Ersatzmann wirkte und für uns am Präsidentenbrett ein Remis der Stärke einfuhr.
Präses Höpfner im Einsatz – da brennt nichts an
Klar schien der Ausgang an den anderen drei Brettern indes nicht, wenn man so herumschaute – lange Zeit sehr umkämpft, wir ackerten schwer für jeden (Buchholz-) Punkt. Am Ende wurden es jedoch noch drei Siege, und zum vierten Mal trugen wir unser Standard-Anwender-Ergebnis in den Verdener Spielberichtsbogen ein: 3,5:0,5! Unglaublich.
(Mathematiker werden ermessen können, wie hoch bzw. wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, vier von fünf Kämpfen in einem Wettbewerb genau mit 3,5:0,5 oder 0,5:3,5 zu beenden. Ich berechne da lieber nichts, aber die Chance scheint mir klein.)
In einer wie immer undurchsichtigen Sizilianischen Partie folgte hier 1…b5-b4?
War das ein guter Zug, und wie gewann nun Max? (Lösung)
50% der Mannschaftspunkte, damit konnten wir uns immerhin wieder blicken lassen. Wir waren das erfolgreichste Bremer Team und reisten erhobenen Hauptes in die Hansestadt zurück. Vielleicht kommen wir ja nächstes Jahr mit einer noch besseren Platzierung an die Weser zurück? In diesem Jahr jedenfalls gingen die schmucken Pokale komplett außerbremisch an
1. Hannover Lister Turm
2. Post SV Uelzen
3. Schachklub Lehrte
Lokaler Bruderkampf in Runde 5: SK Verden vs Läuferpaar Verden (am Ende 1:3)
Das Turnier war ein wunderbares Fest des Schachs, und wurde vom NSV im charmant waldnah gelegenen Niedersachsenhof exzellent, zügig, freundschaftlich-familiär und mit Live-Übertragungen für jede einzelne Partie organisiert. Chapeau, C.h.a.p.e.a.u.!
Turnierbericht beim Niedersächsischen Schachverband
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Blumen pflanzen, um die Welt zu retten? Here’s how. (Untertitel auf Deutsch dazuschaltbar)
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