Wir fragten 380 KlimaforscherInnen
Der britische Guardian hat recherchiert und 380 KlimaforscherInnen des extrem seriösen, extrem informierten Weltklimarates IPCC befragt: wie sehen Sie die Bedrohungen des Klimawandels, und was halten Sie von den Maßnahmen, die die Politik dagegen trifft?
Das Ergebnis ist – verheerend. Unter den ExpertInnen herrscht Agonie, Frust, Enttäuschung vor, oder, wenn man so will, Verzweiflung.
Seit Jahren forschen sie an der Veränderung des Erdklimas, tragen Zahlen, Trends, Erklärungen zusammen. Und kommen immer wieder zum selben unangenehmen Ergebnis:
Wir rauschen gegen die Wand! Wenn wir nicht bald mal etwas ändern in unserer Lebensweise, donnern wir gegen die Wand. Und verlieren das Paradies, das diese Erde einmal war.
Schlimm genug.
„Kurz gesagt, sind die Experten des IPCC die am Besten über das Klima informierten Menschen auf diesem Planeten. […] Ihre überwiegenden Gefühle waren Angst und Frustration.
„Ich erwarte eine semi-dystopische Zukunft mit erheblichen Schmerzen und Leid für die Menschen des Globalen Südens. […] Die Antwort der Welt bisher ist verwerflich – wir leben in einem Zeitalter von Idioten.“
Die Ursachen für diese so hübsch menschengemachte Katastrophe sind seit langem bekannt – und werden seit langem von der Politik nicht grundlegend bekämpft. Und auch wir, Du, ich, jede/r einzelne von uns ist wahrscheinlich nicht in jeder Hinsicht konsequent genug, um die Katastrophe rechtzeitig anzugehen. Ist aber auch schwer.
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Der Untergang als Farce: Don’t look up!
Viele Jahre war das 1,5-Grad-Ziel die akzeptierte Obergrenze – um mehr Temperaturgrade sollte sich unsere Erde besser nicht erwärmen, wenn uns der Laden nicht ganz um die Ohren fliegen soll. Und selbst dann werden wir mit allerlei heftiger Unbill leben müssen.
Und bei 2 Grad mehr als zu Beginn des Industrie-Zeitalters? Heftige Dürren, Feuer, Stürme, Anstieg des Meeresspiegels, Hochwasser. Dramatisch.
2,5 Grad mehr? Noch mehr heftige Dürren, noch mehr Feuer, Stürme, schmelzende Gletscher und Polkappen, Hochwasser. Da kommen wir nicht mehr gut raus. Sterbende Tierwelten, sterbende Fauna. Unbewohnbare Gebiete riesigen Ausmaßes.
Die Wissenschaft hat festgestellt: 2,7 Grad mehr sind keine gute Idee (Screenshot: Todayonline.com)
Daher also die Idee, dass bei einer durchschnittlichen Erderwärmung um 1,5 Grad die Klima-Katastrophe vielleicht noch so ungefähr eingehegt und überlebt werden könnte.
Schnell berechneten die ForscherInnen, wie viel Kohlendioxid die Menschheit in die Welt bringen dürfte, damit diese Obergrenze eingehalten wird. Und jedem Land wurde daraus eine Menge von CO2 zugewiesen – mehr sollte es nicht raushauen in die Atmosphäre. Denn wenn doch – landen wir alle wieder bei 2 Grad Erhitzung und mehr.
Eine schöne Idee, eine wissenschaftliche Idee! Eine globale Anstrengung, alle Menschen wurden Brüder – und scheitern offenbar doch daran, ihr CO2-Budget ernsthaft zu begrenzen.
Wir sind auf dem Weg deutlich über die 1,5-Grad hinaus!
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Hell. Keine Idee einer schöneren Zukunft.
Leider nur …
Leider nur regt all das kaum jemanden so richtig auf. Wo ist der Aufschrei? Wer wird noch wütend, wenn man von der scheiternden Klima-Politik liest? Man hat sich dran gewöhnt, dass alles viel zu lange dauert. Und man schließt die Augen und hofft, dass alles schon nicht so schlimm werden wird.
Oder wenn es schlimm wird, dann am Besten erst, wenn wir selber schon den Löffel abgegeben haben.
Und bis es so weit ist:
- Fliegen wir noch etwas weiter durch die Welt und erhitzen die Atmosphäre. Kompensiert noch jemand seine Flüge? Wie sieht es da bei der Schachbundesliga aus?
- Verzehren wir Fleisch, essen Käse, trinken Milch, als gäbe es kein Morgen – und erhitzen damit die Atmosphäre. Wären vegane Büffets da nicht deutlich besser!
- Wehren wir uns gegen jederlei Einschränkungen, Umbaumaßnahmen, Alternativen, um Energie klimafreundlicher zu gewinnen. Wer hat schon Bock auf Windräder? Sehen doch schrecklich aus, die Teile?
Seltsam aber, dass kaum jemand je über die Ästhetik von Strommasten, Atomkraftwerken, Kohlekraftwerken sinnierte. - Bocken vielfach bei nur dem leisesten Versuch eines klimaschonenden Tempolimits auf der Autobahn. Danke, FDP.
- Undsoweiter. Undsofort.
Bei der Vielzahl an herannahenden Katastrophen – wie kann es sein, dass dennoch Fußball, Mode, der Eurovision Song Contest, die DWZ-Zahl und das neueste Katzenvideo unsere Aufmerksamkeit bekommen, während wir die Gefahren des Klimanotstandes locker immer wieder verdrängen? Dabei, wir wissen es, ist die Lage furchtbar. Und wird von alleine nicht besser.
Man könnte meinen, wir würden – als Menschen, als Gesellschaft – mit allem möglichen anderem Nonsens abgelenkt, nur damit niemand von uns schreiend durch die Gegend läuft.
Wo aber bleibt der Aufschrei? Haben wir keine Kinder, keine Haustiere, keine Mitmenschen, keine Umwelt, Tierwelt, Pflanzenwelt, die zu schützen sich lohnen würde?
Das kann doch niemandem egal sein.
Wo bleibt die Panik?
Wo bleibt der Aufschrei?
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Noch mehr Untergang. Aber können wir ausschließen, dass es bald so kommt?
„Die Enormität des Problems wird nicht gut verstanden“, sagt Ralph Sims von der Massey Universität in Neuseeland. „Es wird Millionen Umweltflüchtlinge geben, extreme Wetter-Ereignisse nehmen zu, Nahrungsmittelknappheit, Wasserknappheit, bevor die Mehrheit die Dringlichkeit akzeptiert, die Emissionen zu reduzieren – doch dann wird es bereits zu spät sein.“
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