
Outdoor, Bier und schnelle Hände
Kein Einsatz in vier Wänden, dafür etwas Schönes für die Anhänger der relativ freien Natur: die Findorffer Schachfreunde hatten eingeladen zum Biergartenblitz!
Schon früh hatte ich die Ohren gespitzt, als ich von diesem stets anregenden Outdoor-Event erfuhr, und gestern also ging es los am Port Piet, gleich neben dem kleinen touristischen Torfhafen nahe der Innenstadt.
Neben den schachlichen Sorgen, die man ja ohnehin allenthalben hat bei so einem Blitzturnier, wanderte der Blick ab und an gen Bremer Abendhimmel – würde das Wetter halten, oder doch ein Schauer niederprasseln?
Am Ende aber alles easy, keinerlei Regengefahr. Die Schachgöttin und die Wettergöttin – beide waren mit uns.
Bremen kann auch gutes Wetter
Und so warfen 24 Apologeten des königlichen Spiels furchtlos ihren Hut in den Ring, und in fünf schicksalhaften Vorrundenpartien ermittelte das versierte Team um Turnierleiter Malte Hentrop und assistierend Frank Schindehütte die finalen Finalteilnehmer der Finalgruppen A, B und C.
Jede dieser fünf Qualifikationsrunden wurde eingeläutet durch das Ausrufen der 12 Tischpaarungen (unter Wahrung des Datenschutzes, das versteht sich von selbst) – und da staunten sie, die umliegenden Gäste im Biergarten, was hatte das alles nur zu bedeuten, so viel blitzhandschnelles Schach, so ein großer Schwung von Spielern und diese ganze Dramatik?
Obwohl wir ja in einem –> Biergarten spielten, dauerte es tendentiell ein wenig, ehe nun wirklich auch die namensgebenden –> Biere eintrudelten, die der durstigen Schachgemeinde das Denken oder zumindest das konsequente Ziehen erleichtern sollten.
Gar nicht so schlimm natürlich, doch obwohl die lange Reihe unserer Schachbretter absolut zentral in der Lokalität angesiedelt war, fand sich kurioserweise nicht immer ein Kellner in der Nähe. Und wenn doch, dann war es der Lieferkellner, der nur die Getränke brachte, aber – Unglück! – keine Bestellungen aufnahm.
Dafür musste man noch ein wenig weitersuchen, mit Geduld die Bestellkellnerin entdecken, mit Geduld, mit Geduld – und gerade die ist ja knapp, denn hey, ein Auge ist ja auch immer auf dem Brett, beim Blitzschach.
In der fünften Vorrundenrunde war es dann soweit – mein Bier traf ein!
Ein Schluck schon wieder weg vom Bier, aber immer noch viel da!
Mit einigen schachsportlichen Wacklern qualifizierte ich mich schließlich für die Endrundengruppe A und gewann dort die eine oder andere Partie – doch die Ergebnisse waren knapp und wurden genau wie das mir verbleibende kühle Bier immer knapper!
Gegen Dirk Stieglitz hätte das taktische Gefummel nicht zu meinen Gunsten ausgehen sollen, gegen den inspirierten Angriffskünstler Torsten Benecke siegte ich allein und einigermaßen unritterlich durch Zeit.
Und sowohl der stets starke und umtriebige Arend Viet von den Findorffer Schachfreunden als auch der von umtriebiger Stärke geleitete Timur Elmali (SV Werder) kochten mich in den letzten Finalrunden gehörig aus und versagten mir jeglichen lustigen Rummeltrick. Beide Punkte gingen daher an Arend und Timur, hochverdient.
Das A-Turnier gewann somit Timur (stark!), vor Arend (stark!) und vor mir (naja). Den B-Turniersieg heimste die gefährliche Findorffer Blitzhand Thorsten Ahlers ein, den Sieg in der C fuhr der junge Blitztitan David Feichtner vom SV Werdertigers ein.
Einen Preis für diese drei so glorreichen Biergartenblitzsieger gab es nicht – vielleicht aber wäre es ganz schön, würde der schachliche Elan der Finalgruppensieger A, B und C symbolisch durch Kekse, Schoki oder eine Portion Pommes gewürdigt? Freut man sich doch drüber!
Es boomt das Freiluftschach
So oder so, ein feiner Schachabend im hübschen und sommerlichen Findorff. Dank an die Organisatoren und das große Auf-und Abbauteam – wir wissen natürlich, Figuren, Bretter, Uhren, Biergartentische, Biergartenbänke (und siehe oben, Biere) stellen sich ja nicht von alleine auf. Es stecken reichlich Absprachen, Logistik und zeitliches Engagement dahinter.
Und prima (siehe oben), auch das Wetter hat für Freiluft und in einen Abend in der Schach-Community wundervoll gepasst. Was mehr kann man sich wünschen? Danke, Findorff!
Die Sommerpause naht, wir lassen es nun ruhiger angehen. Erstmal. Alles wird gut.
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