DSIM: Die Maus neuert im Vierten

Gut hundertzwanzig SpielerInnen waren am vergangenen Sonnabend bei der Zwischenrunde der Deutschen Schach-Internetmeisterschaft (DSIM) am Start. Da allein acht von ihnen in die Endrunde kommen konnten, waren lange Teilnehmergesichter schon zu Beginn vorprogrammiert – erst eine, dann zwei, dann drei Niederlagen, und schon war der Traum vom großen Finale geplatzt.

Auch ich war unter den Enttäuschten, hatte mir aber sicherheitshalber von Anfang an lieber gar keine Hoffnungen gemacht. Doch man weiß ja nie? Am Ende jedoch tröstete, dass man im Scheitern hier nicht alleine war, und das Nichtweiterkommen eher der Regelfall. So geht es dann noch.

Im Feld einige illustre Namen, man konnte auf SpielerInnen treffen mit Kampfidentitäten wie Psammenitos, Bauernschieber, Riskydecision, Schachriese, Superfm, Tellofant (der auch mich zerdrückte), Eifelbulle, Elifant, Friesensturm und den verzagt-optimistischen Hoffentlichreichts.

Neben vielen anderen sah man ebenfalls ein Pseudonym Alex Donchenko unter den Einhundertzwanzig, und wer nicht sicher gewesen sein sollte, ob das wirklich die deutsche Nummer Eins war, den wird der sehr klare Durchmarsch mit 12 Punkten aus 13 Runden von der Spielstärke (und letztlich auch der Echtheit!) des Teilnehmers überzeugt haben.

Es qualifizierten sich somit:

  1. GM Alexander Donchenko, SF Deizisau

2. IM Patrick Zelbel, SV Mülheim Nord

3. IM Christian Braun, SG Porz

4. FM Tobias Kölle, TSV Schönaich

5. IM Roven Vogel, USV TU Dresden

6. IM Ilja Schneider, HSK Lister Turm

7. IM Valentin Buckels, SV Mülheim Nord

8. FM Alexander Krastev, SG Solingen

Abgerundet wird das starke Feld der Endrunde von weiteren Freiplatz-Inhabern, so dem Vernehmen nach zum Beispiel die GM Matthias Blübaum und Rasmus Svane.

Viel Schach mit schöner Playchess-Optik

Alle Ergebnisse beim Deutschen Schachbund (etwas herunterscrollen)

Die Meister machen’s wieder, und zu Recht!

Wer aufgepasst hat, wird gleich bemerkt haben, dass mein Name bei dieser schönen Auflistung nicht aufgeführt ist. Nun könnte ich Skandal rufen und „Der DSB verwehrt mir die Teilnahme!“, auf der anderen Seite erscheint es weise, die zu wenig erspielten Punkte für sich sprechen zu lassen und die Nicht-Qualifikation zum Anlass zu nehmen, sich am 13.Juni einen schönen Nachmittag zu machen, während andere beim Finale schwitzen müssen.

Was soll man auch murren, wenn man die ersten vier Partien des Turniers verliert, eine weniger schön als die andere? Von einem Fehlstart zu sprechen mag übertrieben sein, allerdings sammelte ich nach den vier Nullen, wachgerüttelt, sieben Punkte in den nächsten acht Spielen, nur um am Ende dann doch noch vom Tellofanten plattgewalzt zu werden. So kann das gehen.

Kleiner Trost – in der Begegnung mit dem Walldorfer David Färber (2307) zauberte mein Maus eine interessante Neuerung aufs Brett:

1.b2-b4, e7-e5

2.a2-a3

Sicher, Carlsen würde wohl 2.Lc1-b2 spielen, doch so tief ist mein Schach leider nicht.

2…. d7-d5

3. Lc1-b2, Lf8-d6

4. Lb2-c3!?

UPS! Ein Schreck durchfuhr den Weißspieler vor dem Bildschirm, geplant war doch eigentlich 3.c2-c4 (wenngleich einige sagen, dass auch das nicht erheblich besser ist …).

So aber, und wenn es auch nur ein sehr wunderlicher Mouseslip war – 3.Lb2-c3 erscheint wie eine bedenkenswerte Neuerung:

  • der Bauer b4 wird überdeckt und a3-a4 damit vorbereitet
  • die Dame erhält Zugang zum Feld b2
  • Schwarz wird über die weiteren Pläne des Weißen im Unklaren gelassen

Mit einigem Gewusel und Gefuddel ging der Punkt am Ende an mich. Wer weiß, ob das auch mit 3.c2-c4 gelungen wäre? Man soll im Schach wohl einfach offen sein für Neuerungen, und einfach die Maus mal machen lassen.

 

Enden möge dieser kleiner Text mit einem interaktiven Test:

Der Veranstaltungen, Wettbewerbe und Meisterschaften im deutschen Schach sind viele, und um sie alle besser handhaben zu können, wurde ein komplexes System an Kürzeln ersonnen, um sie auseinanderhalten zu können.

Nur veritable InsiderInnen werden alle Buchstaben korrekt zum Sprechen bringen können – wer kennt alle Abkürzungen?

DSIM

DSAM

DSOL

DPEM

NDBEM

NDBMM

2BLN

OLSW

MfG

.

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Den durstigen Katzen …

 

Olaf Steffens

FIDE-Meister seit 1997, seit 2007 Spieler für Werder Bremen in der Zweiten Bundesliga, Oberliga und Landesliga. Größte Erfolge: Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, Bremer Pokalsieger 2013! Größte Misserfolge: Werd´ ich hier lieber nicht sagen! Diplom-Handelslehrer, ich unterrichte an einer Bremer Berufsschule Englisch, Buchführung und Wirtschaft. Lest weiter hier: https://veganeschachkatzen.de/ueber-mich/

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