Limburg Open: Schön, aber mit Nebenwirkungen
Turnierbesuch! Doch tjaaaa … man weiß ja nie, wie so was endet. Sieben harte Runden an vier Tagen, mal läuft es rund, mal läuft es schlecht.
In manchen Fällen läuft es sogar richtig schlecht, und genau so war das für mich beim großen Limburg Open zu Pfingsten in Maastricht.
Schon argwöhnt der Turnierspieler – muah, was soll der ganze Zauber? Wofür quäle ich mich durch lange Runden und lange Bahnfahrten nach Südholland, statt fahrradfahrend oder kaffeetrinkend den Tag unbeschwert zu genießen? Ist ja auch nicht das erste Mal, wenn ich mal ganz ehrlich bin.
Eine schwierige Frage.
Bereit für große Abenteuer
Werbung für das Schachturnier – beinahe jedenfalls
Natürlich kann jede Partie auch gut ausgehen. Vernünftig gespielt, etwas mehr gesehen als der Gegner, präzise nachgedacht und am Ende – hey! – ein voller Punkt. Der Tag prima, der Abend gerettet, und mit einer gewaltigen Portion Dopamin im Blut kehrt man angefixt in seine Unterkunft zurück. So würde das doch passen.
Nicht annähernd so gut passt es allerdings, wenn die erste Doppelrunde zu einer Ausbeute von 0 / 2 führt – so war das in Maastricht. Hinzu kamen ein platter Fahrradreifen. Und Regenschauer.
Und wenn die zweite Doppelrunde ein weiteres 0 / 2 zeitigt – auch das war Maastricht. Die anderen spielen, sind fröhlich und gewinnen, nur einige wenige meiner Schachbrüder und ich rutschten immer tiefer in den Turniermorast und sumpften am Ende der Tabelle herum. Und wer zu wenig Punkte hatte, den erwischte das Freilos – spielfreie Runde, weil der Letzte bei ungerader Teilnehmerzahl keinen Gegner mehr zugelost bekommt. Mehr Depri geht kaum. Höchststrafe.
Kann man dieses Turnier noch guten Gewissens empfehlen? Vielleicht soll man sagen, ja, sehr sehr schön, aber achten Sie auf Ihre ELO. Nebenwirkungen für Ihre Wertungszahl sind leider nicht ausgeschlossen. 30 Puntje sind da schnell mal weg.
Volles Haus im Spielsaal, und keine Masken – so schön kann das sein, und so ungewohnt
Mein Turnier an der schönen Maas endete mit eher kläglichen 1,5 / 7 Punkten. Den einen Sieg gegen Borna Mohammadi Nia (SG Porz) holte ich gleich zum Aufgalopp mit Glück – zwei bis drei meiner fünf Nullen dafür eher mit etwas Pech. Weitere zwei bis drei Nullen sammelte ich aufgrund von abstrusen, wenn nicht sogar beunruhigenden Fehlern. „Kann man nichts machen“, wie man in Solingen sagt.
Immerhin wird man mit Erkenntnissen zu seinen schachlichen Defiziten reich beschenkt, wenn die Niederlagen nur so auf einen einprasseln. Da findet sich dann schon so einiges, woran man im Training feilen könnte.
Und so kann die nächste Turnierreise ja eigentlich nur viel besser werden. Doch wie immer gilt – man weiß es nicht.
Gemeine Elo-Falle
Auch in Maastricht viel Solidarität mit der Ukraine
Abgesehen von meinem persönlichen Trübsalblasen – das Limburg-Open in Maastricht ist ein veritables Top-Turnier mit an die 400 TeilnehmerInnen, souverän organisiert, bullenstark in der A-Gruppe (ab 2050 ELO aufwärts), und gewonnen hat GM Lucas van Foreest, mit 6 Punkten und unter anderem einem Remis gegen Alexander Donchenko in der letzten Runde.
Spaß hat es gemacht, dabei zu sein!
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Moin Olaf, das hört sich ja fast so an, als ob ich dir wieder mit ein paar Punkten aushelfen muss; hier sind sie: 🙂
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(aber so lange die Elo noch größer als die Ingo ist, gibt es doch kaum einen Grund zur Klage)
Hi Holger,
danke … die Punkte nehme ich wirklich gerne. Vielleicht kommen ja noch mehr zusammen auf diesem Weg, Crowd-Funding oder so.
Wir alten Hasen, die wir die INGO-Zahlen noch kennen … ja, stimmt schon, da ist die ELO noch immer höher. Darauf kann man aufbauen. In Wrist wäre es mit INGO 100 immer noch die A-Gruppe gewesen. 🙂
Olaf,
I saw that your play didn’t quite click in Maastricht. Because of the rather intense tournament schedule, we didn’t have the chance to have a chat and discuss how things were going. I hope that we can exchange a few ideas at some point in the near future.
Best wishes,
Tom