Kieler Open: Es wird einem nichts geschenkt

Nichts Neues an der Küste – die gut 100 TeilnehmerInnen beim Kieler Open behaken sich mit Ausdauer, machen sich frohen Mutes das Leben schwer und eilen des Abends mit frisch erbeuteten Punkte nach Hause, während ihre Gegner mit langen Gesichtern enttäuscht zurückbleiben.

Blick in den Turniersaal – frische Seeluft kommt von links und rechts in den Raum

Was war nochmal das Schöne am Schachspiel – das lange Sitzen, die geistige Ertüchtigung, das intellektuelle Ringen? Oder ist es am Ende doch nur der Kaffee während der Nachmittagsrunde? Meine Partie gegen SF Dieter Schalla vom SV Friedrichsort lässt da zumindest einige Fragen offen.

Dabei hatte alles so schön begonnen – Orang-Utan as usual, munteres Spiel bald links, bald rechts auf dem Brett, und nach 1.b2-b4 setzte sich dann auch bald der g-Bauer in Bewegung. Wenn bloß das Rechnen von einfachen Varianten nicht immer so schwierig wäre!

In meiner Agonie blieb ich natürlich nicht allein – bei 100 Apologeten des königlichen Spiels werden ungefähr 50 von ihnen ähnlich unfroh gewesen sein wie ich.

Rechts von mir gewann FM Vincent Spitzl (der ein bisschen so aussieht wie der norwegische Weltmeister?), nachdem er die Runde am Vormittag als Favorit überraschend verloren hatte.

Und an Brett 1 vermied GM Hendrik Teske so lange den Remisschluss, dass am Ende Andreas Mitscherling vom FC St Pauli in einem inspirierten Turmendspiel den Sieg davontragen konnte – Glückwunsch an die Paulianer!, die auch im Fußball nachmittags schon gegen Holstein gewannen, nur wenige Kilometer entfernt vom Spielsaal!

Teske – Mitscherling am ersten Brett

Turnierseite

Olaf Steffens

FIDE-Meister seit 1997, seit 2007 Spieler für Werder Bremen in der Zweiten Bundesliga, Oberliga und Landesliga. Größte Erfolge: Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, Bremer Pokalsieger 2013! Größte Misserfolge: Werd´ ich hier lieber nicht sagen! Diplom-Handelslehrer, ich unterrichte an einer Bremer Berufsschule Englisch, Buchführung und Wirtschaft. Lest weiter hier: https://veganeschachkatzen.de/ueber-mich/

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2 Comments

  1. Fürwahr, fürwahr – Kiel ging unter, ein Dreier für St.Pauli (oder sogar ein Vierer, wenn man den Punkt von Andreas Mitscherling mitzählt).

    Wenige Kilometer vom Spielsaal ist natürlich eine dehnbare Maßeinheit, denn im Vergleich zum Erdumfang sind auch 100 Kilometer zwischen Hamburg und Kiel nicht sehr viele. (Allerdings, zugegeben, ich hatte an das Holsteinstadion gedacht, und da wohl was falsch aufgeschnappt mit Heimspiel und so 🙂

  2. Auch wenn wir schon mal festgestellt haben, dass es beim Fußball so manch seltsame Regel gibt, gilt auch hier, dass die erstgenannte Mannschaft Heimrecht hat. Dies war laut Spielplan der FC St. Pauli, der sich somit nicht in Wik, sondern am Millerntor (also schon ein bisschen weiter weg von Friedrichsort) erfolgreich mit dem KSV Holstein Kiel im Rasenballsport gemessen hat.

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