Kehraus bei der Deutschen Schach-Online-Liga
Auf Matrosen – ohe!
Einmal muss es vorbei sein.
(Hans Albers, La Paloma)
Zum letzten Mal trennte sich am letzten Freitag DSOL-mäßig die Liga-Spreu vom Liga-Weizen. Zwei reisen weiter, die anderen fliegen raus, um einmal diese politisch vielleicht nicht ganz korrekte Formulierung zu benutzen.
Auch Werder Bremen hoffte ja bis zuletzt auf den Einzug ins Viertelfinale, wenngleich diese Hoffnung bei 5 oder mehr Punkten Rückstand zu Platz 2 wohl ziemlich aussichtslos war. Wenn nicht sogar unbegründet. Doch was bleibt, wenn wir nicht mehr hoffen können?
Darum: Auf geht’s Werder! … –
Hat leider nicht geholfen, das ganze Anfeuern. Der Abend endete mit einem schnöden 2:2 gegen Hannover 96.
Nicht traurig sein, Werder ist raus
1B – Diese Spraitbacher! Team 3 und Team 2 stehen ja schon in der großen K.O.Runde, und Spraitbach 1 zog heute mit einem 2,5:1,5 gegen die SF Hamburg nach. Sie sind damit das dritte von drei Spraitbacher Ständigen Vertretungen in der Finalrunde der DSOL. Wir sagen: Wow. Oder auf schwäbisch: Ei, da guggscht du!
2A – Vom Südwesten an die Ostseeküste – die DSOL-Delegation aus Kappeln schleispringerte sich heute mit einem satten 3:1 im Nordi-Derby gegen die Kieler SG auf den zweiten Qualifikationsplatz.
Wir ziehen den Hut, liebe Kappelner! Nun können die Heringstage kommen.
Die Ufer der Schlei – und schon ist Kappeln nicht mehr fern
Die Elo-Frequenz der Sardine – ein Buch wie gemacht für Schleispringer
2C – Die demokratische Staffel
Atemlos durch die DSOL-Nacht in der 2C – der Hamburger SK erleichtert den SK Zehlendorf um alle vier Brettpunkte und zieht nur dadurch noch gleich mit dem SC Kreuzberg und! Lok Roarr Raw Cottbus.
Raw Cottbus im Einsatz
Das heißt für all diese Teams:
– gleiche Mannschaftspunkte (7 an der Zahl!)
– Brettpunkte auch fast gleich, drei dieser Vereine haben derer 14!
– und die Drittwertung …?
Die Drittwertung ist ja … die alphabetische Reihenfolge der Vereinsnamen, die Anzahl der gemachten Züge, oder wer am öftesten Matt gesetzt hat?
Nein, es bleibt korrekt und sachlich mit der Sonneborn-Berger-Wertung (SB). Und auch wenn mir die Rechentechnik dahinter momentan verborgen ist, stehen Kreuzberg und der HSK damit auf Platz 1 und 2.
Schade für Lokomotive Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus, aber stolz können sie sein in der Lausitz auf ihren starken dritten Rang. Dort stehen sie punktgleich mit dem SK Zehlendorf übrigens, aber Cottbus hat öfter mattgesetzt und kommt im Alphabet vor den Berlinern. Oder so.
Und hier von Chessbase präsentiert und prämiert die entscheidende Angriffspartie für den Titelgewinn!
Vier (in Worten: vier) punktgleiche Viereine nach sieben Runden – wie hätten die Gründungsväter- und mütter der DSOL so einen Fall für diese vierte (!) Spielzeit voraussehen sollen? Hart ist es nun für die, die den Wettbewerb verlassen müssen.
So wäre es doch eine noble Geste des guten Willens, würde das Ligamanagement auch die auf Platz 3 und 4 liegenden Cottbuser und Zehlendorfer per Wildkarte ins Viertelfinale durchwinken. Und wen sollte das schon stören? Peace, hombre!
Ein oder zwei Startplätze mehr in der K.O.-Runde, das wird doch schon kein Problem sein. Wir bleiben dran.
(Bei der Gelegenheit – auch der SV Werder würde sich für so einen Freiplatz interessieren. Sollte das Viertelfinale aber schon voll sein – kein Problem, wir nehmen gerne auch direkt das Halbfinale.)
Saisonende ja – aber doch nicht wegen einem Fährboot!
Und so, liebe Schach-Enthusiasten …. , endet unser langer Marsch durch sieben Wochen und fünf Ligen der DSOL 2023. Danke für Eure engelsgleiche Ausdauer beim Verfolgen der 20 einzelnen Staffeln in dieser Woche – das war hart.
Alle Qualifikanten und schönen Viertelfinal-Paarungen findet Ihr in Kürze auf der DSOL-Seite.
Weiter geht es in drei Wochen. Bis dahin Himmelfahrt, Pfingsten, Fußballbundesliga – Zeit, um ein paar Varianten aufzuhübschen, mit denen man auch die K.O.-Runden locker übersteht. Varianten angucken empfiehlt sich ja sowieso immer.
Für alle anderen, die bereits spielfrei sind: Erholt Euch gut von dieser vierten DSOL-Saison, helft mit bei der Weltrettung auch im Turniersaal, und habt eine schöne Zeit in der Sonne. Der Sommer ist kurz!
Mit Grüßen aus Bremen
Hi Holger,
leider kann ich noch nicht einmal die Katzen als Vorwand für zahlreiche Fehler beim Online-Schachen heranziehen – immer, wenn ich patze, liegen sie gerade nicht auf der Tastatur! Aber das kann man ihnen bestimmt noch beibringen. Oder ich muss, alternativ, am eigenen Schachverständnis arbeiten, aber – schwer, schwer.
Olaf, einen Vorteil hat es aber doch, dass Werder nicht im Viertelfinale dabei ist: Wenn es sich jetzt eine Katze auf der Tastatur bequem macht, musst du sie nicht mehr davon überzeugen, sich einen anderen Schlafplatz zu suchen (wenn du nicht gerade eine pointierte Replik auf einen unqualifizierten Kommentar von den billigen Plätzen verfassen möchtest :-)).
„Dreckig. Egal. Viertelfinal.“
So schön reimt es sich, wenn man mit einem hübschen Sieg die letzten Acht erreicht hat! Die Worte stammen von Georg Schoasch Adelberger, der oben im Artikel die hübsche Gewinnführung demonstriert. Und den Artikel dazu beim SC Kreuzberg findet Ihr hier:
https://www.schachclubkreuzberg.de/dsol-mehr-glueck-als-verstand/