Das MiBu-Festival: Crash Boom Bang
Michael Buscher, spielstarker Schachfreund und ein treuer Leser dieses Blogs, hat mitgemacht bei einem der vielen wundersamen Tippspiele auf schach-welt.de. Dort wusste er wie immer zu brillieren, und gewann unter anderem – Schokolade? Bundesligatickets? Nein, viel besser – ein Interview hier bei den Veganen Schachkatzen!
Wir sagen Willkommen, MiBu!
Michael ist ein FIDE- und gefühlt sogar ein Internationaler Meister. Wie wir uns selber schon überzeugen konnten, kennt er zahlreiche starke Züge!
Wir freuen uns, dass er unsere nickligen Interview-Fragen in seinem Herzen bewegt hat und in Kürze hier mehr von sich erzählen wird.
Die MiBu -Festspielwochen beginnen heute aber erst einmal mit einer von ihm selber kommentierten Partie. Ganz im Stile von Adolf Anderssens Unsterblicher Partie heißt es hier Crash Boom Bang – viel Spaß dabei!
Michael Buscher – Bernd Daverkausen
Exklusiv kommentiert von FM Michael Buscher
Die Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach findet Mitte August parallel mit den „German Masters“ statt. Man muss davon ausgehen, dass nicht bei der DEM der beste deutsche Spieler gesucht wird, sondern beim Masters (wobei mit Blübaum ein Topspieler fehlen wird). Es gibt daher Diskussionen, ob die deutsche Meisterschaft eigentlich noch so heißen darf. (Früher war bekanntlich alles besser, da spielten viele der deutschen Spitzenspieler auch bei der DEM mit.)
Ich bin allerdings der Meinung, dass jeder Schachfreund die Möglichkeit habe sollte, sich über die Bezirksmeisterschaft usw. für die deutsche Ebene zu qualifizieren, sonst werden regionale Meisterschaften ja weitgehend sinnlos.
Ich selbst habe im Erwachsenenbereich nur einmal versucht, diese Tour zu gehen. Aus Gründen, die mir nicht mehr präsent sind, konnte ich die Bezirksebene auslassen und durfte 1991 direkt bei den Einzelmeisterschaften auf Mittelrheinebene starten.
Ich war zwar favorisiert, aber ein Selbstläufer war das nicht: Erste Runde ein rausgequälter Sieg in einem ausgeglichenen Endspiel, in der zweiten Runde hielt ich ein Turmendspiel mit Minusbauer Remis, in der dritten Runde lief es wie in Runde 1 (nur die Stellung eigentlich noch „totremiser“) und in der vierten Runde gab es ein schnelles Remis gegen einen guten Bekannten und späteren Mitqualifikanten.
Das Highlight war dann die Partie der fünften Runde gegen Bernd Daverkausen, die wie folgt verlief (Hinweis d.Red.: in der Partie zum Nachspielen herunterscrollen) :
In Runde sechs musste ich gegen meinen Grundschullehrer antreten und wiederum ein Turmendspiel mit Minusbauer verteidigen, und in Runde sieben gab es noch einen klaren Angriffssieg. Ich hatte mit 5,5/7 das Turnier gewonnen.
Und wie ging es weiter? Bei der NRW-EM gewann ich überraschend zum Auftakt gegen Stefan Bücker und dann noch zwei Partien. Es folgten vier Remisen und damit der geteilte erste Platz.
Allerdings kam wirklich nur der Erste weiter (die DEM wurde nur alle zwei Jahr ausgetragen, die NRW-EM jährlich), und den einige Zeit später folgenden Stichkampf gegen Sieglen verlor ich. Jawohl, liebe Leser, kein Happyend, aber das Leben ist weder ein Ponyhof noch ein Rosamunde-Pilcher-Roman.
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